Oberndorf
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Oberndorf's Knappenplatz

Zwischen Kirche, Dorfwirt und unserem Gemeindeamt befindet sich der Knappenplatz, den wir im Jahr 2020 neu gestaltet haben. Seine drei Symbole verkörpern die bergbauliche Geschichte Oberndorfs: Unter einem Kirschbaum soll einer Sage nach 1539 vom Erzvorkommen am Rerobichl geträumt worden sein. Wenige Jahre später entwickelte sich Oberndorf zu einem europäischen Zentrum des Erzabbaus mit den damals tiefsten Schächten weltweit, an die die Messingplatten an der Holzbank erinnern. Der zentrale Bronzebrunnen dient nicht nur als Wasserspender, sondern setzt dieser bedeutsamen Epoche ein Denkmal.

In 2020, our Knappenplatz (engl. Miners’ Square) was put up to remind people of Oberndorf’s prosperous mining history. Each of the three elements – the cherry tree, the bench and the fountain – represent different steps and aspects. Please follow the links below to read more about their meanings.

Zwischen Kirche, Dorfwirt und unserem Gemeindeamt befindet sich der Knappenplatz, den wir im Jahr 2020 neu gestaltet haben. Seine drei Symbole verkörpern die bergbauliche Geschichte Oberndorfs: Unter einem Kirschbaum soll einer Sage nach 1539 vom Erzvorkommen am Rerobichl geträumt worden sein. Wenige Jahre später entwickelte sich Oberndorf zu einem europäischen Zentrum des Erzabbaus mit den damals tiefsten Schächten weltweit, an die die Messingplatten an der Holzbank erinnern. Der zentrale Bronzebrunnen dient nicht nur als Wasserspender, sondern setzt dieser bedeutsamen Epoche ein Denkmal.

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Der Kirschbaum - The Cherry Tree

Legenden zufolge begann Oberndorfs beeindruckende Geschichte vom Erzabbau unter einem Kirschbaum wie diesem hier. Drei Männer, Michael Rainer, Christian Gasteiger und Georg Brugger, waren im Jahr 1539 auf dem Nachhauseweg von einem Kirchenweihfest. Betrunken und müde wurden die drei im Gebiet des Rerobichl – ganz in der Nähe der Knappenkapelle – schließlich von der Dunkelheit eingeholt. Weil der Wald dicht und dunkel und ihre Sinne betäubt waren, suchten sie eine Ruhestatt. Die Ansprüche waren gering und so fiel die Wahl auf den weichen Moosboden unter einem Kirschbaum. Bis zu diesem Punkt eine Geschichte wie viele andere.  

Doch als die Männer in der Früh wieder aufwachten, haben sie etwas ganz Besonderes festgestellt: Jeder der Drei träumte, er würde auf einem großen Schatz liegen. So eine mysteriöse Begebenheit könnte doch kein Zufall sein, oder? Voller Neugier fingen Michael Rainer, Christian Gasteiger und Georg Brugger an, den Boden unter ihnen aufzugraben. Es dauerte nicht lange, bis sie tatsächlich auf silbrig-funkelndes Erz gestoßen sind und Oberndorfs Bergbaugeschichte – langsam – ins Rollen kam.

Legend has it that Oberndorf's impressive history began with ore mining under a cherry tree like this one here. Three men, Michael Rainer, Christian Gasteiger and Georg Brugger, were on their way home from a church consecration festival in 1539. Drunk and tired, the three of them ultimately got caught up in the darkness in the area of the Rerobichl – very close to the Miners' Chapel. Because the forest was thick and dark and their senses were numbed, they looked for a place to rest. Their demands were low, and so they opted for the soft mossy ground under a cherry tree. Up until this point, a story like many others. 

But when the men woke up in the morning, they realised something very extraordinary: all three of them had dreamed that they were lying on a great treasure. Such a mysterious incident couldn't be a coincidence, could it? Full of curiosity, Michael Rainer, Christian Gasteiger and Georg Brugger began to dig up the ground beneath them. It didn't take long before they did actually come across sparkling silver ore, and Oberndorf's mining history started – slowly – to get underway. 

Hallo Kinder, ich muss euch sagen, was so ein Kirschbaum wie ich alles erlebt, das kann schon beeindruckend sein. Ich selbst schlage meine Wurzeln ja erst seit ein paar Jahren in den Boden, aber mein Ururur-Opa durfte vor rund 500 Jahren erleben, wie aus Oberndorf eine Bergbaustadt wurde. 

Der Urururli ist damals nicht hier auf dem Knappenplatz gestanden, sondern im Wald am Rerobichl – das liegt hier ganz in der Nähe. Und immer wieder hat er von dieser sternenklaren Nacht im Jahr 1539 erzählt: Es war schon dunkel und der Urururli hat seine Blätter schon lange geschlossen gehabt, als es sich drei Männer zuerst fröhlich singend und dann laut schnarchend direkt unter ihm im weichem Moos gemütlich gemacht haben. Die ersten Sonnenstrahlen und das Zwitschern der Vögel haben Urururli wie jeden Tag aufgeweckt. Fast hätte er vergessen, dass unter ihm drei Männer liegen. Aber plötzlich hörte er aufgeregtes Sprechen. Es waren die Drei, die sich von ihren Träumen erzählten. Einer hat gesagt: „Stellt euch vor, ich hab geträumt, ich liege auf einem funkelnden Schatz!“ Darauf die anderen beiden: „Ich auch! Ein richtiger Schatz, hier unter uns im Boden!“ „Seltsam“, hat sich Urururli gedacht, „ich stehe hier schon seit so vielen Jahren und weiß nichts von einem Schatz unter mir.“

 Hello children! I must tell you about all the things that a cherry tree like me experiences – it can be pretty impressive. I myself have only been putting my roots in the ground for the past few years, but around 500 years ago my great-great-great-grandpa was able to experience how Oberndorf became a mining town. 

At that time, great-great-great-grandpa wasn't standing here on this square, but in the forest on the Rerobichl – that's very close to here. And again and again he would tell the story of that starry night in 1539: it was already dark, and great-great-great-grandpa had long closed his leaves when three men, at first singing merrily, then snoring loudly, made themselves comfortable in the soft moss directly beneath him. The first rays of sunshine and the chirping of the birds woke great-great-great-grandpa up, just like on every other day. He almost forgot that there were three men lying underneath him. But, suddenly, he heard animated talking. It was the three of them, telling each other about their dreams. One said: "Just imagine! I dreamed that I was lying on a sparkling treasure!" Then the other two said: "Me too! A real treasure, here below us in the ground!" "How strange," thought great-great-great-grandpa, "I've been standing here for so many years and don't know anything about any treasure beneath me."

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Solche Geschichten über Schlafende und einen Traum vom Schatz – die sogenannte Fundsage – finden sich in der Tradition des Bergbaus immer wieder. Die Idee von drei Männern und einem Traum unter einem Baum ist auch viel charmanter als die Wirklichkeit. Viel wahrscheinlicher ist nämlich, dass das Erz am Rerobichl entweder zufällig oder beim systematischen Absuchen durch erfahrene Bergleute entdeckt worden ist. 

Belegt ist, dass einer der drei Träumer, Michael Rainer, am 25. August 1540 – ein Jahr nach dem sagenumwobenen Geschehnis unter dem Kirschbaum – die Erlaubnis erhalten hat, am Rerobichl nach Erz zu schürfen. Am 29. September des gleichen Jahres wurde ihm eine Grube verliehen, der St.-Michael-Fundschacht, rund 200 Meter westlich der Knappenkapelle. Binnen kurzer Zeit sprach sich herum, dass im Boden Oberndorfs Erz zu finden ist, und Glücksritter aus nah und fern sicherten sich hier bergmännische Rechte. Rund um den Fundschacht von Michael Rainer entstanden in wenigen Monaten 600 Schächte, in denen in mühevoller Handarbeit gearbeitet worden ist. Bis zum bergbaulichen Höhepunkt, musste aber noch einige Zeit vergehen.

Such stories about people sleeping and dreams of treasure – so-called treasure legends – can be found again and again in the tradition of mining. The notion of three men and a dream under a tree is also much more charming than reality. It is much more likely that the ore on the Rerobichl was discovered either by accident or during systematic searches by experienced miners. 

It is documented that one of the three dreamers, Michael Rainer, was given permission to mine for ore on the Rerobichl on 25th August 1540 – one year after the legendary incident under the cherry tree. On 29th September of the same year, he was given a pit, the St Michael Fundschacht – the St Michael Discovery Shaft – around 200 metres west of the Miners' Chapel. Within a short time, word got around that ore could be found in Oberndorf's soil, and soldiers of fortune from near and far secured mining rights here. In just a few months, 600 shafts were built around Michael Rainer's Discovery Shaft, in which laborious manual work was performed. But some time was still to pass before the area's mining heyday.

Wenig später haben sich die Ereignisse überschlagen. Das weiche Moos um Urururlis Stamm flog mitsamt der vielen Erde zu allen Seiten, als die Männer mit dem Graben begonnen haben. Vor Schreck hat er sogar ein paar Kirschen fallen lassen. Das hat die Männer aber nicht von ihrer Schatzsuche abgebracht. Nach kurzer Zeit sind die Drei tatsächlich auf etwas gestoßen: „So wahr ich hier wurzle“, hat mein Ururur-Großvater immer gesagt, „auf einmal hat der Boden gefunkelt!“ 

In den folgenden Jahren wurde die Erde um meinen Urururli regelrecht durchlöchert. Innerhalb von nur einem Jahr sind 600 Schächte für den Bergbau errichtet worden – einer fast 900 Meter tief in die Erde hinunter. Michael, einer der drei Träumer, und viele andere Menschen haben hier nach Erz gesucht, um daraus Silber und Kupfer zu gewinnen. Das waren in der damaligen Zeit sehr wichtige und wertvolle Materialien. 

Heute erinnere ich zusammen mit meinen Nachbarn „Bank“ und „Brunnen“ an diese bedeutsame Zeit unserer Gemeinde Oberndorf. Und wer weiß, vielleicht legst du dich ja auch auf eine der Bänke unter mir und träumst von einem großen Schatz. Und ich bin ganz nah dabei. 

 A little later, it all started to unfold, thick and fast. The soft moss around great-great-great-grandpa's trunk was flying on all sides, along with lots of earth, as the men started digging. He even dropped a few cherries in shock. But that didn't stop the men from their treasure hunt. After a short while, the three of them did actually stumble upon something: "As sure as I am rooted here", my great-great-great-grandfather always said, "I swear, the ground suddenly glistened!" 

Over the following years, the earth around my great-great-great-grandpa became absolutely riddled with holes. Within the space of just one year, 600 shafts had been built for mining – one went almost 900 metres deep into the earth. Michael, one of the three dreamers, and many other people looked for ore here in order to extract silver and copper. These were very important and valuable materials at that time. 

Today, together with my neighbours "Bench" and "Fountain", I remind people of this important time in our Oberndorf community. And who knows, maybe you'll also lie down on one of the benches below me and dream of a great treasure. And I'll be right here with you.

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Die Bank - The Bank

Mit ihrer gezackten Rückenlehne verschmilzt die große Holzbank mit dem im Hintergrund aufsteigenden Wilden Kaiser, die geschwungene Form ist den sanften Hügeln des Bichlach nachempfunden. Das mächtige Möbel aus dem Architekturbüro Kleboth & Dollnig setzt aber nicht nur der wunderschönen Umgebung auf abstrakte Weise ein Denkmal, sondern erinnert zusammen mit dem Kirschbaum und dem Brunnen an Oberndorfs große Bergbau-Vergangenheit. Wie Erzadern ziehen sich Messingstreifen über die Rückwand und gehen in den Boden über. Sie verkörpern die sechs wichtigsten Richtschächte aus der Zeit, als Oberdorf noch eines der europäischen Zentren für Erzabbau war.

Als am 25. August 1540 das erste Schürfrecht am Rerobichl für den St. Michael-Fundschacht erteilt worden ist, konnte noch niemand ahnen, wie tief die Schächte binnen weniger Jahre in den Boden reichen werden.

With its jagged backrest, the large wooden bench blends in with the Wilder Kaiser soaring in the background; its curved shape is modelled on the gentle hills of the Bichlach. The mighty piece of furniture from the architectural firm Kleboth & Dollnig not only creates a monument to the stunning surroundings in an abstract way, but also reminds us, together with the cherry tree and the fountain, of Oberndorf's great mining past. Brass strips run like veins of ore over the back and flow into the ground. They embody the six most important pilot shafts from the period when Oberndorf was still one of Europe's ore mining centres. 

When the first prospecting rights at Rerobichl were granted for the St Michael Discovery Shaft on 25th August 1540, no one could have imagined what depths underground the shafts would reach within a few years.

Als Holzbank bin ich eindeutig der gemütlichste Teil unseres neuen Knappenplatzes. Nimm doch auf mir Platz, während ich dir etwas mehr von Oberndorfs Geschichte und mir erzähle. Hast du schon die unterschiedlichen Metallstreifen gesehen, die mich und den Boden unter mir schmücken? Sie sind alle unterschiedlich lang, weil sie an die alten Schächte erinnern, die in der Gegend von Oberndorf vor fast 500 Jahren für den Bergbau gegraben worden sind. Stell dir vor, einer von diesen Schächten – er hieß Heilig-Geist-Schacht – war fast 900 Meter tief und reichte bis 140 Meter unter den Meeresspiegel!

 As a wooden bench, I am clearly the cosiest part of our new village square. Take a seat on me while I tell you a little more about Oberndorf's history and myself. Have you seen the various strips of metal that adorn both me and the floor below me? They are all different lengths because they recall the old shafts that were dug for mining in the Oberndorf area almost 500 years ago. Imagine, one of these shafts – it was called the Holy Ghost Shaft – was almost 900 metres deep and reached 140 metres below sea level!

 

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Erste Funde von Erz lösten einen wahren Sturm von bergbaulustigen Leuten aus, die nach Reichtum strebten. Binnen kurzer Zeit zählte man hier rund 600 Schächte. Eine Bergwerksordnung für den Rerobichl grenzte den Erzabbau darauf ein – zu chaotisch und gefährlich waren die Bedingungen. 

Man konzentrierte sich daraufhin auf wenige Richtschächte, die Jahr für Jahr tiefer in den Boden vorangetrieben wurden. Der tiefste von ihnen war der Heilig-Geist-Schacht, der im Jahr 1618 ganze 886 Meter in den Boden reichte und somit sogar den Meeresspiegel um 140 Meter unterschritt. Er war damit der tiefste Schacht weltweit. Auch die anderen Richtschächte hatten beeindruckende Ausmaße: So drangen unter anderem der St. Daniel-Rosen-Schacht 845 Meter und der Gesellenbauschacht sowie der St. Michael-Fundschacht (der allererste Schacht am Rerobichl) 740 Meter in die Erde vor.

The first discoveries of ore triggered a real flurry of mining enthusiasts in pursuit of wealth. Within a short time, there were around 600 shafts here. A mining regulation for the Rerobichl limited the ore mining to that area alone – the conditions were too chaotic and dangerous. 

The focus was then on a few pilot shafts that were driven deeper and deeper into the ground year after year. The deepest of these was the Heilig-Geist-Schacht ("Holy Ghost Shaft"), which, in 1618, reached a full 886 metres into the ground and thus even fell 140 metres below sea level. It was therefore the deepest shaft in the world. The other pilot shafts were also impressive: the St Daniel Rosen Shaft, for example, penetrated to 845 metres, and the Gesellenbauschacht ("Journeymen's Construction Shaft") as well as the St Michael Discovery Shaft (the very first shaft on the Rerobichl) reached 740 metres into the earth.

Über 230 Jahre lang haben Knappen, das sind die Männer, die im Berg gearbeitet haben, mit ganz einfachem Werkzeug im Boden in der Umgebung nach Erz gesucht. Das ist ein wichtiges Material für die Erzeugung von Metallen wie Silber und Kupfer und war damals sehr wertvoll. Und weil sie immer mehr Erz finden wollten, mussten die Knappen immer tiefer graben. 

 For over 230 years, miners – those are the men who worked in the mountain – looked for ore in the ground in the surrounding area with very simple tools. Ore is an important material for the production of metals such as silver and copper and was very valuable at the time. And because they wanted to find more and more ore, the miners had to dig deeper and deeper. 

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Bis zur endgültigen Auflassung des Bergbaus in Oberdorf im Jahre 1774 waren mehrere dieser Richtschächte in Betrieb. Während der rund 230 Jahre, in denen am Rerobichl Erz gefördert wurde, konnten insgesamt 100 Tonnen Silber und 20.000 Tonnen Kupfer – beide werden aus Erz erzeugt – gewonnen werden. Zum Schluss hat der Ertrag den Aufwand aber nicht mehr gedeckt. 

Ohne Elektrizität und andere technische Hilfsmittel war der Bergbau damals lebensgefährliche Schwerstarbeit. In der Blütezeit um das Jahr 1700 arbeiteten rund 1500 Knappen am Rerobichl. Zwischen 14 und 18 Stunden verbrachten sie anfangs täglich in den Stollen, nach Protesten der Bergleute wurde die Arbeitszeit auf sechs Stunden verringert.

Several of these pilot shafts were in operation until the mines in Oberndorf were finally closed down in 1774. During the roughly 230 years in which ore was mined on the Rerobichl, a total of 100 tonnes of silver and 20,000 tonnes of copper – both obtained from ore – were extracted. In the end, however, the yield no longer covered the expense. 

Without electricity and other technical aids, mining was a life-threatening and taxing work back then. In its heyday around 1700, about 1,500 miners worked on the Rerobichl. They initially spent between 14 and 18 hours a day in the tunnels, but after protests by the miners, the working hours were reduced to six hours.

Strom, Computer oder Bagger gab es damals noch nicht, darum war der Bergbau eine ganz besonders anstrengende und gefährliche Arbeit. Alles haben die Knappen mit ihrer eigenen Kraft machen müssen. Neben Schlegel, Eisen, Pickel und Schaufeln gab es eine wichtige Maschine, die den Erzabbau erleichtert hat: den Göppel. Das war so etwas wie ein Aufzug, mit dem das gefundene Erz die vielen hundert Meter von tief unter der Erde wieder nach oben gezogen worden ist. Weil es ja noch keinen Strom gab, wurden diese Göppel von Pferden, Ochsen und später mit Wasserkraft betrieben. 

 Back then, there was no electricity, no computers and no diggers, which is why mining was particularly strenuous and dangerous work. The miners had to do everything with their own strength. In addition to mallets, irons, picks and shovels, there was one important machine that made ore mining easier: the whim. It was a bit like a lift and was used to draw the ore that was found back up from many hundreds of metres deep beneath the earth. Because there was still no electricity, these whims were powered by horses, oxen, and, later, with water power. 

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Neben einfachem Werkzeug waren sogenannte Göppel die einzige Einrichtung, die den Erzabbau erleichterten. Dabei handelt es sich um aufzugähnliche Gerätschaften zur (Be-)Förderung von Erz und Grubenwasser, die in den großen Richtschächten hinabgelassen und wieder hinaufgezogen wurden. Zunächst dienten Ochsen und Pferde als Antrieb, später wurden sie mit großen Kehrrädern – Wasserräder, bei denen die Laufrichtung umgekehrt werden kann – betrieben.

Weder die enormen Göppel, noch die beeindruckenden Richtschächte sind heute noch zu sehen. Einzig die sogenannten Pingen, kegelförmige Vertiefungen im Boden, lassen die Stellen, an denen sich die Stollen befunden haben, erahnen. Auch der Verlauf des Gabelgrabens, der Wasserzuleitung zum Betrieb der Göppel, ist im Gelände noch teilweise zu erkennen.

Mehr Informationen, Bilder und Modelle zum Bergbau in Oberndorf zeigt das Knappenmuseum Rerobichl-Oberndorf.

Apart from simple tools, whims were the only pieces of equipment that facilitated ore mining. These are lift-like devices for transporting and hauling ore and mine water that were lowered into the large pilot shafts and then pulled up again. At first, oxen and horses were used to provide the drive; later, they were operated with large wheels – namely, waterwheels where the direction of travel can be reversed.

Neither the enormous whims nor the impressive pilot shafts can still be seen today. Only the so-called pinges or mine slumps – conical depressions in the ground – allow one to surmise where the tunnels were located. The course of the forked ditch, which supplied the water for operating the whims, can still be seen in places in the terrain.

The Miner's Museum (Knappenmuseum) provides more information about mining in Oberndorf, as well as pictures and models. 

Aus dem ganzen Erz, das in all den Schächten hier gefunden worden ist, sind insgesamt 100 Tonnen Silber und 20.000 Tonnen Kupfer erzeugt worden. Das ist eine ganze Menge und machte Oberndorf zu einem Zentrum des Erzabbaus der damaligen Zeit. Im Jahr 1774 wurde der Bergbau hier aber beendet. Die Knappen konnten nicht mehr genug Erz finden. Die tiefen Schächte wurden verschlossen, sodass niemand hineinfallen kann, und sind unter Büschen und Bäumen wieder verschwunden. Damit diese bedeutsame Zeit nicht vergessen wird, erinnere ich zusammen mit meinen Nachbarn „Baum“ und „Brunnen“ daran.

Ist dir eigentlich schon meine tolle Frisur aufgefallen? Die Zacken sehen ganz schön cool aus, nicht wahr? Sie machen mich aber nicht nur hübsch, sondern haben noch eine andere Bedeutung. Wenn du genau hinschaust, erkennst du in meiner Form das große Gebirge hinter mir. Weil es so felsig und schroff ist, heißt es „Wilder Kaiser“. 

Wenn du noch mehr über den Bergbau in Oberndorf wissen willst, dann wäre ein Besuch des Knappenmuseums genau das richtige für dich. Dort gibt es verschiedene Modelle von Göppeln, Pochern, alte Bilder und andere tolle Ausstellungsstücke. 

 From all the ore that was found in all the shafts here, a total of 100 tonnes of silver and 20,000 tonnes of copper were produced. That's a huge amount – and made Oberndorf a centre for ore mining at the time. In 1774, the mining here stopped. The miners couldn't find enough ore anymore. The deep shafts were sealed so that no one could fall in, and they disappeared again under bushes and trees. So that this important time is not forgotten, I remind people of it together with my neighbours "Tree" and "Fountain". 

Have you already noticed my great hairstyle by the way? The prongs look pretty cool, don't they? Not only do they make me look pretty, but they also have another significance. If you look closely, you can recognise the great mountain range behind me in my shape. Because it's so rocky and rugged, it's called the "Wilder Kaiser“ ("Wild Emperor“ in English). 

If you want to know more about mining in Oberndorf, then a visit to the Mining Museum ("Knappenmuseum" in German) would be just the thing for you. It has lots of different models of whims, stamp mills, old pictures and r great exhibits.

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Der Bronzebrunnen - The Fountain

Chronologisch schließt ein Brunnen den historischen Bergbau-Kreis hier auf dem Dorfplatz von Oberndorf ab. Was unter dem Kirschbaum begann und auf bzw. unter der Holzbank seine Fortsetzung fand, endet an diesem Bronzebrunnen von Bildhauer Peter Semperboni. 

Die Skulptur erhebt sich geschmeidig aus der Erde und der Ertrag von unter Tage ergießt sich in ein Auffangbecken, als wäre es die ästhetische Hebung eines Schatzes. Der Brunnen und der Boden wirken dabei wie eine Einheit, wie ein symbiotisches Zusammenspiel. Der Wasserspender kann nicht ohne Erde, die Erde nicht ohne Wasser. Ganz so wie in Oberndorfs Bergbaugeschichte. Ohne die abgebauten Schätze von unter Tage, hätte sich an der Oberfläche einst kein Wohlstand entwickeln können. 

Natürlich gewährt die Kunst jedem Betrachter seine ganz eigene Interpretation. Wer in dem Brunnen etwa auch einen Berghäkel wie in Oberdorfs Wappen erkannt haben will, hat ebenso Recht, wie derjenige, der eine lodernde Flamme sieht

Chronologically, a fountain completes the circle of mining history here on the village square in Oberndorf. What began under the cherry tree and continued on, or under, the wooden bench ends at this bronze fountain by sculptor Peter Semperboni. 

The sculpture rises up sinuously from the earth, and the yield from underground pours into a collecting basin, as if beautifully lifting up a treasure. The fountain and the ground appear as one unit, as if with symbiotic synergy. The water dispenser cannot do without earth, the earth cannot do without water. Just like it was in Oberndorf's mining history. Without the mined treasures from underground, no prosperity could ever have developed on its surface long ago. 

Of course, art allows each viewer to make his or her own interpretation. Those who wish to see a hooked miner's staff in the fountain, like in Oberndorf's coat of arms, are just as correct as those who see a blazing flame.

Manche sagen, ich sehe aus wie eine Flamme, andere meinen, ich erinnere an altes Werkzeug, das im Bergbau verwendet wurde. Dabei bin ich doch einfach nur ein Brunnen. Zusammen mit meinen Nachbarn „Bank“ und „Kirschbaum“ verkörpern wir eine wichtige historische Zeit der Gemeinde Oberndorf. Vor fast 500 Jahren wurde hier nämlich Erz entdeckt, das daraufhin abgebaut worden ist.

Genau wie das kostbare Metall bin ich fest mit dem Boden verschmolzen. Darauf hat mein Schöpfer, der Bildhauer Peter Semperboni, großen Wert gelegt. Denn so wie das Wasser aus der Erde sprudelt und in mir landet, kam auch das Erz aus dem Boden unter uns. Nun ja, ganz so leicht war es nicht. Viele tausend Männer hat es gebraucht, um aus tiefen Schächten am Rerobichl das kostbare Material zu holen. Sie waren viele hundert Meter unter der Oberfläche und haben dort unter großer Gefahr gegraben, bis nichts mehr gefunden werden konnte.

 Some say I look like a flame, others say I remind them of old tools that were used in mining. But I'm just a fountain. Together with my neighbours "Bench" and "Cherry Tree", we embody an important period of history in the Oberndorf community. Because almost 500 years ago, ore was discovered here, which was then mined. 

Just like the precious metal, I am firmly fused to the ground. This was very important to my creator, the sculptor Peter Semperboni. Because just like the water gushes out of the earth and lands in me, so, too, did the ore from the ground below us. Well, ok, it wasn't that easy. It took many thousands of men to fetch the precious material from deep shafts on the Rerobichl. They were many hundreds of metres below the surface and would dig there in very dangerous circumstances until they couldn't find any more.

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Bildhauer Peter Semperboni geht es in seiner Arbeit darum, Oberndorf ein Stück Identität zu gestalten und zu stiften. Ein Stück Identität, das im Erzabbau von vor bald 500 Jahren begründet liegt – gefertigt aus Bronze, die aus Erz gewonnen wird. Der Brunnen ist für den österreichischen Künstler mehr als nur eine Auftragsarbeit. Semperboni erlebte – wie er selbst sagt – hier seine „zweite Kindheit und Jugend”, als er im Alter von 10 bis 24 in Oberndorf zuhause war. Der Ort hat Peter Semperboni geprägt, nun prägt sein Brunnen den Dorfplatz in Oberndorf. 

Sculptor Peter Semperboni's work is about creating and endowing a piece of Oberndorf's identity. A piece of identity that has its roots in ore mining almost 500 years ago – made from bronze extracted from ore. For the Austrian artist, the fountain is more than just a commissioned work. As Semperboni himself says, the artist experienced his "second childhood and youth" here, when he had his home in Oberndorf between the ages of 10 and 24. The place has shaped Peter Semperboni. Now his fountain shapes the village square in Oberndorf.

Auch in meinen Brunnengenen lässt sich noch Erz finden. Ich bin nämlich aus Bronze gegossen worden. Das ist ein Gemisch aus Kupfer und anderen Metallen. Und stellt euch vor: Kupfer wird aus Erz gewonnen! Faszinierend, welche Reise so ein Bodenschatz zurücklegen kann.

 Ore can still be found in my fountain genes as well. Because I was cast from bronze. It's a mixture of copper and other metals. And fancy that: copper is extracted from ore! It's fascinating what a journey a natural treasure like this can go on. 

 

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